FECHTMEISTER UND OBERPOSTKOMMISSAR
»... er hat einen vortrefflichen Kopf ...« dieser Friedrich Lebrecht Gellert, Fritze oder auch der Große, wie ihn der jüngere Bruder Christian Fürchtegott zuweilen nannte. Friedrich verbreitete munter: »Ich hätte ein Autor, ein Poete werden können, aber um wieviel kleiner würden die an sich schon kleinen Werckchen meines Bruders alsdenn geworden seyn? Fragen Sie ihn ohnmasgebl. doch einmal wer ihn hat seine Verse hat machen lernen?« So widmete er sich der Fechtkunst, lehrte Leipziger Studenten Theorie und Praxis, Voltigieren und Tanzen. Ab 1747 durfte er sich privilegierter Fecht- und Exercitienmeister nennen.
Wohl weil wegen des Siebenjährigen Krieges weniger Studenten in die Messestadt kamen, bewarb sich Friedrich Lebrecht um eine Stelle als Oberpostkomissar, die er schließlich 1762 erhielt. Seiner Majestät Cammer Secretariat hatte ihm »gute Eigenschaften, Studien und Geschicklichkeit« bescheinigt; Eigenschaften, die ihn für diese Tätigkeit prädestinierten. Friedrich Lebrecht war damit einer von drei Kommissaren und in seiner Funktion für die äußeren Einrichtungen der Institution am Thomaskirchhof – Postämter, Posthaltereien usw. – verantwortlich. Gleichzeitig amtierte er als Stellvertreter des Oberpostkommissars des Leipziger Ortspostdienstes. Manfred Endler hat sich mit Gellerts Tätigkeit beim Kurfürstlich-Sächsischen Oberpostamt beschäftigt: • • • Artikel als pdf.